Kernkompetenzen im Arbeitszeugnis für Fach-/Führungskräfte

Neben Ihrem Fachwissen zählen auch Ihre Kernkompetenzen zu einer wichtigen Beurteilungsdimension, ja als Karriere-bestimmend in Ihrem Arbeitszeugnis. Das Erstellen eine Zeugnisses ohne die richtigen Kernkompetenzen – sie werden übrigens auch als Schlüsselqualifikationen oder Soft-Skills bezeichnet – kann die Note empfindlich mindern.

Was also sind Kernkompetenzen im Arbeitszeugnis? Hinter dem Begriff 'Kernkompetenz' verbirgt sich ein Bündel von

  • Fähigkeiten,
  • Qualifikationen,
  • Wissensbestände,
  • Beherrschungen von Handlungsmustern,
  • Beherrschungen von Instrumenten und Systemen,

die jeder Berufstätige braucht, um in der modernen Arbeitswelt erfolgreich zu bestehen. Soll ein Arbeitszeugnis sehr gut sein, muss es die richtigen Kernkompetenzen enthalten.

Es gibt fach- und berufsspezifische Kernkompetenzen. Hier einige Beispiele:

Ein Wertpapierhändler sollte sich mit den Vorgängen an der Börse auskennen, ein Finanzbuchhalter seine Bilanz lesen können und ein Softwareentwickler wichtige Programmiersprachen oder Scrum beherrschen. Wer etwa Zerspanungs- oder Industriemechaniker ist, sollte sich mit seinen Werkzeugen auskennen. Auch weitere Beispiele gibt es viele. Wer Busfahrer ist, muss einen entsprechenden Führerschein nebst Personenbeförderungsschein besitzen, ein Wirtschaftsmathematiker sollte bestimmte Rechenverfahren beherrschen, ein Orthopäde über den Knochenbau des Menschen Bescheid wissen. Ohne diese fachspezifischen Kernkompetenzen zu kennen, kann der beste Personaler kein hinreichend gutes Zeugnis erstellen.

Es gibt aber auch allgemeine Kernkompetenzen, die sich keinen bestimmten Berufen oder Einsatzgebieten zuordnen lassen. Diese Kernkompetenzen halten Berufstätige handlungsfähig in unserer sich beschleunigt verändernden Informationsgesellschaft.

Wer diese Kernkompetenzen nicht hat, fällt unweigerlich zurück und wird in der modernen Arbeitswelt nicht erfolgreich sein. Je weniger Kernkompetenzen Arbeitnehmer besitzen, desto weniger sind sie in der Lage, den Anforderungen des Arbeitslebens gerecht zu werden.

Essenzielle Dimensionen, um ein sehr gutes Zeugnis zu erstellen

Man sieht also, ohne die Würdigung der richtigen Kernkompetenzen kann man kein brauchbares Arbeitszeugnis erstellen. Wir haben hier neben der Beurteilung des Fachwissens 10 wichtige Kernkompetenzen ausgewählt. Beschrieben werden sie mit jeweils einem beispielhaften Satz zu den Notenstufen 'sehr gut', 'gut', 'befriedigend' und 'ausreichend'. Schlechtere Noten werden nicht berücksichtigt, da sie im Zeugnis oft durch Weglassen gekennzeichnet werden - selten durch die mittlerweile bekannte Floskel "...mühte sich stets redlich, ...".

Beachten Sie allerdings, dass die einzelnen Bausteine nicht einfach durch Aneinanderreihung zu einem Zeugnis zusammengefügt werden können. Ein gutes Zeugnis sollte immer individuell und sprachlich-satzbaulich versiert formuliert werden.

Liste an konkreten Formulierungsbeispielen:

Fachwissen

Sehr gut:

Er besitzt ein hervorragendes, jederzeit verfügbares Fachwissen.

Gut:

Er verfügte über ein fundiertes Fachwissen und löste durch seine sichere Anwendung auch schwierige Aufgaben.

Befriedigend:

Er verfügte über das erforderliche Fachwissen und setzte es erfolgreich ein.

Ausreichend:

Er beherrschte sein Arbeitsgebiet entsprechend den Anforderungen.

Fachkönnen

Sehr gut:

Seine Kenntnisse setzte er jederzeit zielgerichtet und äußerst erfolgreich in die Praxis um.

Gut:

Seine Kenntnisse setzte er jederzeit zielgerichtet und sehr erfolgreich in die Praxis um.

Befriedigend:

Seine Kenntnisse setzte er zielgerichtet in die Praxis um.

Ausreichend:

Seine Kenntnisse setzte er dabei in die Praxis um.

Entwicklungs- und Lernbereitschaft

Sehr gut:

Sie nutzte jede Chance, ihr bereits hervorragendes Fachwissen zu unserem Nutzen weiterzuentwickeln und auf dem neuesten Stand zu halten.

Gut:

Sie nutzte stets die betrieblichen Fortbildungsmöglichkeiten, um ihr gutes Fachwissen zu unserem Nutzen auf dem Laufenden zu halten.

Befriedigend:

Sie nutzte die betrieblichen Fortbildungsmöglichkeiten, um ihr Fachwissen zu unserem Nutzen auf dem Laufenden zu halten.

Ausreichend:

Sie nutzte einige betriebliche Fortbildungsmöglichkeiten, um ihr Fachwissen auf dem Laufenden zu halten.

Arbeitsbereitschaft

Sehr gut:

Sie zeigte stets eine sehr hohe Initiative und Einsatzbereitschaft. Auch über die geregelte Arbeitszeit hinaus war sie für uns hoch motiviert verfügbar.

Gut:

Sie zeigte stets eine hohe Initiative und Einsatzbereitschaft. Auch über die geregelte Arbeitszeit hinaus war sie für uns sehr motiviert verfügbar.

Befriedigend:

Sie zeigte eine hohe Initiative und Einsatzbereitschaft.

Ausreichend:

Sie zeigte grundsätzlich Initiative, Fleiß und Eifer.

Kreativität

Sehr gut:

Er hatte immer ausgezeichnete Ideen und gab wertvolle Anregungen, die sich im Einsatz stets bestens bewährten.

Gut:

Er hatte oft gute Ideen und gab weiterführende Anregungen, die sich im Einsatz stets bewährten.

Befriedigend:

Er hatte regelmäßig gute Ideen und gab weiterführende Anregungen, die sich im Einsatz bewährten.

Ausreichend:

Er hatte gelegentlich gute Ideen und gab teilweise weiterführende Anregungen.

Belastbarkeit

Sehr gut:

Sie war eine stets ausdauernde und außergewöhnlich belastbare Mitarbeiterin, die auch unter schwierigsten Arbeitsbedingungen alle Aufgaben in hervorragender Weise gelöst hat.

Gut:

Sie war eine ausdauernde und gut belastbare Mitarbeiterin, die auch wechselnden Beanspruchungen unter Termindruck gut gewachsen war.

Befriedigend:

Sie war eine ausdauernde und belastbare Mitarbeiterin, die auch wechselnden Beanspruchungen unter Termindruck gewachsen war.

Ausreichend:

Sie war eine in der Regel ausdauernde und belastbare Mitarbeiterin, die auch wechselnden Beanspruchungen gewachsen war.

Verantwortungsbereitschaft

Sehr gut:

Er übernahm stets auch bei schwierigsten Aufgaben Verantwortung und führte die Arbeiten immer mit Geschick und Energie zu einem hervorragenden Abschluss.

Gut:

Er übernahm stets Verantwortung und führte die Arbeiten mit viel Geschick und Energie immer zu einem guten Abschluss.

Befriedigend:

Er übernahm stets Verantwortung und führte die Arbeiten mit Geschick und Energie zu einem guten Abschluss.

Ausreichend:

Er war in der Lage, Verantwortung zu übernehmen, und führte seine Arbeiten zum gewünschten Abschluss.

Vertrauenswürdigkeit

Sehr gut:

Sie war stets äußerst vertrauenswürdig und behandelte vertrauliche und interne Probleme stets mit der erforderlichen Diskretion.

Gut:

Sie war immer vertrauenswürdig und behandelte vertrauliche und interne Probleme stets mit der erforderlichen Diskretion.

Befriedigend:

Sie war vertrauenswürdig und behandelte vertrauliche und interne Probleme mit der erforderlichen Diskretion.

Ausreichend:

Sie war grundsätzlich vertrauenswürdig und behandelte vertrauliche und interne Probleme mit Diskretion.

Problemlösungsfähigkeit

Sehr gut:

Er ist in der Lage, auch schwierigste Situationen und Zusammenhänge sofort zutreffend zu erfassen und schnell richtige Lösungen zu aufzuzeigen. Diese setzt er stets mit großem Erfolg um.

Gut:

Er überblickt schwierige Zusammenhänge, erkennt das Wesentliche und ist in der Lage, schnell Lösungen aufzuzeigen. Diese setzt er mit großem Erfolg um.

Befriedigend:

Er überblickt schwierige Zusammenhänge, erkennt das Wesentliche und ist in der Lage, Lösungen aufzuzeigen, welche er auch umsetzt.

Ausreichend:

Er überblickt meist auch schwierige Zusammenhänge, erkennt das Wesentliche und ist in der Regel in der Lage, Lösungen aufzuzeigen.

Loyalität zum Unternehmen

Sehr gut:

Sie stellte stets das Interesse des Unternehmens in den Vordergrund und hat am heutigen Stand des Unternehmens maßgeblich mitgewirkt.  Ihre Loyalität zum Unternehmen war außerordentlich hoch.

Gut:

Sie arbeitete stets zum Wohle des Unternehmens. Ihre Loyalität zum Unternehmen war sehr hoch.

Befriedigend:

Sie arbeitete durchweg zum Wohle des Unternehmens.

Ausreichend:

Sie arbeitete grundsätzlich zum Wohle des Unternehmens.

Zuverlässigkeit

Sehr gut:

Er war immer sehr pflichtbewusst und stets äußerst zuverlässig.

Gut:

Er war immer sehr pflichtbewusst und stets hochgradig zuverlässig.

Befriedigend:

Er war pflichtbewusst und zuverlässig.

Ausreichend:

Er war grundsätzlich pflichtbewusst und zuverlässig.

Führungsverhalten

Sehr gut:

Er war aufgrund seiner hervorragenden Führungsleistungen als Vorgesetzter allseits voll anerkannt und führte seine Mitarbeitenden stets zu sehr guten Ergebnissen.

Gut:

Er war aufgrund seiner guten Führungsleistungen als Vorgesetzter allseits voll anerkannt und führte seine Mitarbeiter stets zu überzeugenden Ergebnissen.

Befriedigend:

Er war aufgrund seiner soliden Führungsleistungen als Vorgesetzter anerkannt und führte seine Mitarbeiter zu überzeugenden Ergebnissen.

Ausreichend:

Er war aufgrund seiner Führungsleistungen als Vorgesetzter anerkannt und führte seine Mitarbeiter zu soliden Ergebnissen.

Wir haben Ihnen hiermit typische Zeugnisformulierungen gezeigt und hoffentlich einige wertvolle Anregungen geben können. Die Formulierungen sind allerdings lediglich Mustersätze, um die Abstufungen der Noten zu verdeutlichen. In Zeugnissen werden sie in exakt dieser Ausprägung vermutlich nicht häufig auftreten, dazu ist die Varianz in Zeugnissen bei aller Formalität zu groß. Gern bieten wir Ihnen an, ein erstklassiges Arbeitszeugnis für Sie zu formulieren und Ihnen so einen individuellen Karriereservice zu leisten.