Das Arbeitszeugnis für C-Levels
Beurteilungen auf Ebene Geschäftsführer und Vorstand
Das Arbeitszeugnis für einen Geschäftsführer oder Vorstand unterliegt besonderen Gesetzmäßigkeiten. Topmanagerinnen und Topmanager sind keine gewöhnlichen Führungskräfte. Auch die Hauptbereichsleiterin oder den Abteilungsdirektor zählen wir zu dieser Kategorie, selbst wenn sie nicht zu den Organen eines Unternehmens gehören. Gerade wenn es sich um Konzerne handelt, ist die Beschränkung auf die absolute erste Ebene im Sinne eines Arbeitszeugnisses für diese Topmanager nicht sinnvoll.
Was unterscheidet Geschäftsführerinnen oder Geschäftsführer und Vorstände oder Vorständinnen (jawohl, es gibt sie immer mehr) von den ‚normalen‘ Führungskräften? Es ist vor allem die Fähigkeit, auf strategischer Ebene arbeiten zu können. Während Führungskräfte der zweiten und dritten Ebene meist noch vergleichsweise operativ arbeiten, haben Topmanager den Adlerblick. Sie müssen das Unternehmen in der grundsätzlichen Ausrichtung lenken, also quasi die Marschrichtung vorgeben und die Umsetzung ausschließlich federführend begleiten. Eine Ausnahme bilden allerdings Unternehmen im typischen Mittelstand, bei denen auch Geschäftsführer oder Vorstand relativ hemdsärmelig agieren müssen. Reine Strategien haben es im Mittelstand schwer, was zählt, ist die Tat.
Das Zeugnis für Geschäftsführer und Vorstand sollte also die strategische Kompetenz betonen und auch den Intellekt und die Weitsicht des Managers würdigen. Dazu gehört auch das Vermögen, Veränderungen systematisch einzusteuern und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, sie zum Leben zu erwecken (Change Management). Daraus erwächst die Pflicht, besondere Erfolge und Leistungen im Zeugnis darzustellen, im Prinzip wie bei jedem Arbeitnehmer. Nur sollten diese Erfolge entsprechend großformatig sein und den Lauf des ganzen Unternehmens betreffen, nicht nur Ausschnitte.
Eine besondere Ausprägung sollte auch die Beurteilung der Führungsleistung aufweisen. In aller Regel haben Geschäftsführer und Vorstände nur mittelbar Kontakt zur Belegschaft, sondern vor allem zum Führungsteam. Diese selektiven, aber meist intensiven Kontakte sollte entsprechend gewürdigt werden. Denn hier zeigt sich die Motivations- und Begeisterungsfähigkeit des Topmanagers, die auf das ganze Unternehmen abstrahlt.
Insofern sind Kommunikation und Auftreten als Vorbild, auch und gerade bei besonderen Anlässen, von Bedeutung und sollten im Zeugnis gewürdigt werden. In welcher Passage das innerhalb der Leistungsbeurteilung geschieht, ist fast sekundär. Es ist durchaus legitim, der Kommunikationsfähigkeit einer Topmanagerin einen ganzen Absatz oder Paragraf zu widmen.
Über die genannten Punkte hinaus gibt es noch viele weitere Besonderheiten in Zeugnissen für Geschäftsführer und Vorstände, die teils von individuellen Gegebenheiten wie der Branche oder Unternehmensgröße abhängen. Wir beraten Sie gern und schreiben Ihr individuelles Arbeitszeugnis. Ein Punkt übrigens bleibt auch in Topmanager-Zeugnis unberührt: Die typische Klausel der zusammenfassenden Leistungsbeurteilung, die in der berühmtesten Variante „stets zur vollsten Zufriedenheit“ die Bestnote dokumentiert.