Leistungsbeurteilung im Arbeitszeugnis: Die richtige Reihenfolge

Für den logischen Aufbau und die richtige Reihenfolge der einzelnen Kernkompetenzen und Qualifikationen im Arbeitszeugnis bietet sich die Reihenfolge an, die in ihren Grundsätzen von einem Urteil des LAG Hamm geprägt ist.

Dort legten die Richter 1994 die Bestandteile fest, die ein Arbeitszeugnis aufweisen muss und diese Richtlinien sind noch heute Standard in der Zeugniserstellung. Von diesen können Sie gezielt abweichen, um Schwerpunkte und Betonungen zu setzen. Der grundlegende Aufbau sollte aber eingehalten werden, es dürfen keine Elemente fehlen, denn sonst kollidiert Ihr Text mit den Geheimcodes im Arbeitszeugnis, und das ist so gut wie immer kontraproduktiv.

Reihenfolge der Leistungsbeurteilung im Arbeitszeugnis

Können: Hier gehen Sie zunächst auf Ihr Fachwissen ein. In diesem Absatz erwähnen Sie auch relevante Spezialkenntnisse, das können beispielsweise bestimmte Softwarekenntnisse oder besonderes, für Ihr Aufgabengebiet relevantes Spezialwissen sein. Führen Sie auch Art und Umfang von Weiterbildungen an. Anschließend können Sie aus einer Reihe von Kompetenzen wählen, die genauer darauf eingehen, warum und wie Sie die Aufgaben Ihrer Stelle erfolgreich bewältigen konnten, das sind etwa analytisches Denkvermögen, Problemlösungsfähigkeit, Urteilsfähigkeit, Projektmanagementtechniken, Organisations- und Planungskompetenz, Arbeitstechniken und Methoden.

Wollen: Nun wird beleuchtet, wie engagiert Sie dabei waren, Ihre Fähigkeiten zum Erfolg Ihrer Arbeit einzubringen. Sie sollten eine realistische Auswahl der Eigenschaften vornehmen, die da sind: Arbeitsbereitschaft, Eigeninitiative, Ausdauer, Tempo, Belastbarkeit.

Arbeitsweise: Jetzt geht es darum, wie Sie gearbeitet haben und wodurch Sie sich in Ihrer Position besonders ausgezeichnet haben. Wieder kommt es auf die passgenaue Auswahl der Qualitäten an: Kundenorientierung, unternehmerisches Denken und Handeln, Kostenbewusstsein, Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Qualitätsbewusstsein, Flexibilität.

Arbeitsergebnisse: Abhängig von Ihrem Aufgabengebiet können Sie hier beschreiben und gerne mit Beispielen belegen, wie gut Sie zum Unternehmenserfolg beigetragen haben. Denken Sie hier an Größen wie Qualität, Produktivität, Zielerreichung, Termintreue, Kundenzufriedenheit.

Arbeitserwartung und Potenzial: Das Zeugnis soll dem potenziellen neuen Arbeitgeber ermöglichen, einzuschätzen, zu welchen Leistungen Sie in der Zukunft fähig sind. Vergangene Erfolge sind ein schöner und wichtiger Beleg Ihrer guten Arbeit, zeigen Sie aber auch auf, welche Kernkompetenzen Ihnen ermöglichen, neue und noch unbekannte Herausforderungen zu meistern, das können etwa Auffassungsgabe, Zielorientierung, Kreativität, Aufgeschlossenheit, Durchsetzungsvermögen oder Überzeugungskraft sein.

Kommunikationsfähigkeit: Nicht nur im Berufen mit Kundenkontakt wichtig. Auch Manager brauchen regelmäßig sehr gute und souveräne Qualitäten in gesprochenem und geschriebenen Wort sowie im persönlichen Auftreten. Waren nicht auch bei Ihnen einige dieser Kompetenzen wichtig?: Präsentationsfähigkeit, Überzeugungskraft, Gesprächsführung, Verhandlungsgeschick.

Sozialkompetenz: Wie gut Sie in das Unternehmen und das jeweilige Team und Umfeld passten, beschreiben Sie anhand von Eigenschaften wie Kooperationsbereitschaft, Teamorientierung, Vertrauenswürdigkeit und Integrität, Kontaktstärke. Auch bestimmte Persönlichkeitsausprägungen können Sie erwähnen, wenn Sie Ihren Arbeitserfolg unterstützen.