Tipp Nr. 3: Anglo-amerikanische Zeugnisse wirken überall

Ausländische Bewerber um einen Studienplatz an einer anglo-amerikanischen Universität müssen nicht selten Zeugnis- bzw. Referenzschreiben (sozusagen 'englische Arbeitszeugnisse') von Professoren oder Lektoren ihrer Heimatuniversität vorlegen. Oft übernehmen Muttersprachler diese Aufgabe. Was passiert nun, wenn ehemalige Austauschstudenten heute eine verantwortungsvolle Position bekleiden und in die Verlegenheit kommen, ein international einsetzbares Zeugnis auszustellen?

Sie holen ihre alten 'character references' oder 'letters of recommendation' (die typischen Textsorten für diese Zwecke) sozusagen aus der Mottenkiste hervor und 'kupfern' ab. Oft werden diese Zeugnistypen also nolens volens kopiert und mit landesüblichen Kulturspezifika vermischt, was zu Irritationen führen kann. Gewisse anglo-amerikanische Gepflogenheiten treten also immer auf, jedoch mit regionalen Variationen, die uns hier nicht interessieren müssen.

Daher konzentriert sich diese Tipp-Liste auf die anglo-amerikanischen Zeugnistypen. Mit unseren Tipps können Sie Ihr englischsprachiges Zeugnis in den wichtigsten Punkten überprüfen.

Soviel vorab: Das Empfehlungsschreiben sollte möglichst von einer renommierten Person ausgestellt (oder unterzeichnet) werden. Hier gelten interessanterweise wieder einige Regeln, die vom deutschen Arbeitszeugnis bekannt sind. Die Leistungen oder Qualitäten des Bewerbers sollten herausgestellt werden, abschwächende oder relativierende Formulierungen sollten vermieden werden. Die Referenz sollte zum angestrebten Studienplatz sehr gut passen. Dabei ist ein Blick auf die Gesamtpersönlichkeit durchaus erlaubt. Bei Bewerbungen für einen Studienplatz im englischsprachigen Ausland machen sich zum Beispiel sportliche Qualitäten teilweise durchaus gut, da die sportliche Ausbildung oder ein Engagement in einer Sportart dort einen höheren Stellenwert haben als in Deutschland.